Panikattacken können aufgelöst werden

Entstehung von Panik

Panikattacken sind eine eigene Form, wie sich starker Stress ausdrücken kann. Sie sind ein Signal vom Körper, dass sich große innere Anspannung aufgebaut hat - meist entwickelt sich diese allmählich über einen längeren Zeitraum und es fällt den Betroffenen garnicht auf, dass sie immer angespannter werden. Die Gründe für die Anspannung sind individuell und sehr unterschiedlich. Während einer Panikattacke läuft gewissermaßen das Fass der gesammelten Anspannung über:  das Autonome Nervensystem - das alle Lebensfunktionen regelt wie Atmung, Kreislauf, Verdauung, Schlaf - geht auf Höchstleistung. Es mobilisiert alle Kräfte zum Kämpfen oder Fliehen, in der Annahme, dass es ums Überleben geht. Deshalb die ungewöhnlich starken Körperreaktionen. Sie sind verbunden mit intensiver Angst und großem Unbehagen.

Grundsätzlich ist panischer Stress im Rahmen des Normalen. Der Körper ist dazu angelegt, in lebensbedrohlichen Situationen Höchstleistung zu erbringen, ohne dass es der Gesundheit schadet. Jeder Mensch erlebt in seinem Leben Situationen, die von Panik begleitet sind.

Körperliche Symptome bei Panik

Eine Panikattacke zu erleben fühlt sich allerdings alles andere als normal an. Dafür sind in hohem Maße die Begleiterschei-nungen verantwortlich, die entstehen, wenn sich das Autonome Nervensystem auf Überleben einstellt. Am häufigsten kommt es zu:

  • Atemnot
  • Herzklopfen/Herzrasen
  • Schwindel/Benommenheit
  • Beklemmung in der Brust 
  • Zittern
  • Übelkeit
  • Taubheitsgefühlen
  • Schweissausbrüchen
  • verschwommenem Sehen, Tunnelblick

Zusammenspiel von Körper und Psyche

Die starken Körperreaktionen wirken auf Betroffene sehr beeindruckend. Oft scheinen sie aus dem Nichts zu kommen, ohne erkennbaren Grund und völlig überraschend. Sie erzeugen Angst. Panikbetroffene haben den verständlichen Wunsch, ihre Körperreaktionen zu kontrollieren. Sehr schnell wird klar, dass das Unterdrücken nicht funktioniert; es macht die Panik nur noch schlimmer. Es ist wichtig, die Körpersymptome zu verstehen, nachvollziehen zu können, woher sie kommen. Dann kann man anders mit ihnen umgehen.

 

Eine wichtige Rolle bei Panik spielen die psychischen Stressreaktionen, also automatische Denk- und Handlungsgewohnheiten bei Überforderung, Hilflosigkeit, Nichts-tun-können. Sie verstärken oft die Anspannung noch, statt sie zu senken. Wie etwa die Absicht, sich nichts anmerken zu lassen, keine Fehler zu machen, souverän zu reagieren oder sofort eine passende Lösung zu haben. Es besteht eine enge Verbindung von solchen inneren Überzeugungen mit den Panikreaktionen. Die Überzeugungen verstärken die körperliche Anspannung. Die Körperreaktionen wiederum verstärken die Angst, die Kontrolle zu verlieren oder "verrückt" zu werden. Sie verstärken das Erleben von Unwirklichkeit, Neben-sich-stehen, das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen. Wer einmal eine Panikattacke hatte, möchte dies auf keinen Fall wieder erleben. Daraus kann sich die Angst vor der nächsten Panik entwickeln und der Versuch, alles zu vermeiden, was zu einer Panik führen könnte. Eine Art Angstkreislauf entsteht.

Es ist wie nach einem schweren Unfall, den man nur mit Glück überlebt hat. Das Leben verliert seine Selbstverständlichkeit, das Urvertrauen in den Körper oder in die eigene Sicherheit geht verloren. Man wird übervorsichtig, beobachtet ständig und versucht, den Körper zu kontrollieren. Ein starkes Sicherheitsbedürfnis entsteht, auch in Situationen, die man früher selbstverständlich bewältigt hat.

Wie man Panikattacken wieder auflösen kann, lesen Sie hier:

Panikattacken behandeln